Archiv des Autors: Ralf Kollinger

Über Ralf Kollinger

Ralf Kollinger: • Analysen und Ausarbeitung orthomolekularer Therapien zu unterschiedlichsten Indikationen in eingebundenen Interviews Deutschland und Österreich, 2002 – 2008 • Ausbildung: Die Mechanismen der Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms als eine Ursache für IgG-Immunreaktionen auf Lebensmittel bei Prof. Dr. Gustav Jirikowski, Friedrich Schiller Universität Anatomie 2, anno 2004 • Gründer, Initiator & Moderator des Frankfurter Consilium seit 2004 • Gründer des offenen Netzwerk NIKO: Netzwerk Interdisziplinäre Komplementäre Onkologie seit 2006 • Gründer, Administrator und Editor des Kollinger Telegramm seit 2007 • Initiator und Projektleiter Ganzheitliche Krebsklinik, mit naturheilkundlichen Therapieeinrichtungen und Onkologischer Chirurgischer Einrichtung 2008 – 2011 • Mediator zwischen dem Therapeut/Kliniker und Therapeuten/Praktiker • Berater der Ausstattungsmerkmale und therapeutisch, inhaltlichen Themenbereiche -Klinik • Ausrichter, Mitorganisator und Moderator naturheilkundlicher Krebskongresse • Gründer des Unternehmens C3M Consilium Dritte Meinung - Gesellschaft für ganzheitliche Therapien 2014 • Film- Produzent - Medizin*Reportagen*Dokumentation 2015

Das Leinöl – ein vergessenes Heilmittel für jedermann

Kyra Hoffmann

Kyra Hoffmann

Kyra Hoffmann,
niedergelassen mit eigener Praxis am Taunus mit Schwerpunkt für Erkrankungen des Stoffwechsels und des Immunsystems. Kyra Hoffmann  referiert regelmäßig über Themen zu Ernährung und Stoffwechsel.

Sie veranstaltet Seminare zur Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Budwig und ist Teilnehmerin im Frankfurter Consilium

Leinöl – ein vergessenes Heilmittel für jedermann

Das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Einsatz der richtigen Nahrungsfette nimmt erfreulicherweise zu. Galt bis vor kurzem noch die Maxime „Low Fat“ (wenig Fett), so werden Fette heutzutage sehr viel differenzierter betrachtet. Gesundheitsbewusste Verbraucher setzen mittlerweile bevorzugt Olivenöl und Rapsöl in ihrer Ernährung ein. Leinöl dagegen – in unseren Breitengraden bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr gebräuchliches Nahrungsmittel – führt noch ein Schattendasein, trotz seiner enormen gesundheitlichen Vorzüge. Dass tierische Fette ein Problem für denOrganismus darstellen können, weiß die Medizin schon lange. Viele Zivilisationskrankheiten wie Rheuma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden heute mit der Arachidonsäure aus tierischen Produkten in Verbindung gebracht. Doch auch pflanzliche Fette sind nicht per se unproblematisch (siehe dazu auch „Welches Speiseöl eignet sich wofür?“ in Naturarzt 2/2008). Bei einem Überangebot an Omega-6- Fettsäuren, wie sie in Pflanzenölen vorkommen, produziert der Organismus selbst vermehrt Arachidonsäure. Daraus wiederum entstehen dann Gewebshormone, die die Blutgefäße verengen, Entzündungen fördern, den Blutdruck erhöhen und das Blut verdicken. Unsere Ernährung ist heute überreich an Omega-6-Fettsäuren, die wir in tierischer Nahrung, aber auch z. B. in Form von Sonnenblumen- und Distelöl zu uns nehmen. Diesem Überangebot an Omega-6- steht oftmals ein ausgeprägter Mangel an Omega-3-Fettsäuren gegenüber.

Omega 3 und 6 – kennen Sie das richtige Verhältnis?
Für unsere Gesundheit ist ein ausgewogenes Verhältnis der Fettsäuren zueinander entschei- dend. Fachleute empfehlen ein Verhältnis Omega-6 : Omega-3 von unter oder bis zu 5:1. Tatsächlich besteht in der durchschnittlichen hiesigen Ernährung jedoch ein Verhältnis von 30:1. Dem entgegenzusteuern bedeutet: mehr Omega 3-Fettsäuren aufnehmen. Gute Quellen dafür sind zum einen die Kaltwasserfische Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch und zum anderen Lein-,Raps- und Walnussöl.

Der reichhaltigste pflanzliche Omega-3-Lieferant
Der häufige Verzehr von Kaltwasserfischen ist nicht jedermanns Sache und aufgrund zunehmender …

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Leinoel – verfasst von Kyra Hoffmann

Grundlage der Homöopathie

Während die Britische Medizinische Vereinigung (BMA) ein Ende der finanziellen Förderung der Homöopathie fordert und Kritiker sie als »ausgemachten Unsinn« verunglimpfen, machte ein Nobelpreisträger eine Entdeckung, die möglicherweise auf die wissenschaftliche Grundlage der Homöopathie verweist. Im Juli schockierte der französische Nobelpreisträger und Virologe Luc Montagnier seine Nobelpreis-Kollegen und das medizinische Establish- ment mit der Eröffnung, er habe entdeckt, Wasser verfüge über eine Art »Gedächtnis«, das auch noch nach vielen Verdünnungen vorhanden sei. Homöopathie Wissenschaftliche Grundlage der Homöopathie entdecktBis zu Montagniers Forschungen waren die meisten etablierten Ärzte und Wissenschaftler überzeugt, es gebe keine wissenschaftlichen Nachweis für die Wirk- samkeit vielfacher Verdünnungen, wie sie in der Homöopathie zum Einsatz kommen. Teil- weise gehen diese Einschätzungen ein- fach auf fehlende Einsicht zurück. Zum größeren Teil entsteht diese Ablehnung aus der wachsenden Popularität der Homöopathie, die man als lästigen.

Konkurrenten zur Schulmedizin loswerden will – beinahe das Gleiche geschah in den USA vor einem Jahrhundert.

Eine der Grundannahmen der Homöopathie besagt, dass die Wirksamkeit einer Substanz durch wiederholte Verdünnung wächst. Montagnier entdeckte nun, dass Lösungen, die die DNS eines Virus oder eines Bakteriums enthalten, »Radiowellen im Niedrigfrequenzbereich ausstrahlen«, die andere Moleküle in ihrer Umgebung beeinflussen und sie in organisierte Strukturen umwandeln. Diese Moleküle strahlen dann ebenfalls Wellen aus. Montagnier entdeckte zudem, dass diese Wellen selbst nach vielen Verdünnungsprozessen im Wasser erhalten bleiben. Für einen Laien besagt das vielleicht nicht viel, aber für einen Wissenschaftler liegt es nahe, dass Homöopathie doch eine wissenschaftliche Grundlage hat.

In England wächst der Markt für Homöopathie jährlich um etwa 20 Prozent. Über 30 Millionen Menschen in Europa benutzen homöopathische Medikamente. In England ist Kronprinz Charles Anhänger der Homöopathie, und seit dem 19. Jahrhundert ist der königliche Leibarzt traditionell ein homöopathischer Arzt.

Auch in den USA erlebt die Homöopathie derzeit einen Aufschwung, ist aber bei Weitem dort nicht so populär wie im Rest der Welt. In Indien gelten 130 Millionen Menschen als Anhän- ger der Homöopathie. In Brasilien gilt Homöopathie als eigenständiges medizinisches Gebiet mit etwa 15.000 approbierten homöopathischen Fachärzten.Fläschchen Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete die Blütezeit der Homöopathie in den USA. Normale Ärzte konnten da kaum mithalten. 1902 prakti-zierten siebenmal so viele Homöopathen wie Schulmediziner (»Allopathen«, wie sie der Begründer der Homöopathie Samuel Hahne- mann nannte). Damals gab es etwa 15.000 homöopathische Ärzte in den Vereinigten Staaten. Während der Cholera-Epidemie 1849 waren die homöopathischen Ärzte in Cincinnati überaus erfolgreich. Sie verloren nur drei Prozent ihrer Patienten, während es bei den Schulmedizinern 16 bis 20 Mal mehr waren. Viele große und bedeutende Persönlichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart waren Anhänger der Homöopathie, darunter auch einige amerikanische Präsidenten. Viele herausragende amerikanische Literaten setzten sich für die Homöopathie ein und schrieben über diese Heilmethode, darunter Ralph Waldo Emerson, Henry Wadsworth Longfellow,

Louisa May Alcott, Nathaniel Hawthorne und Mark Twain ebenso wie europäische Geistesgrößen wie Johann Wolfgang von Goethe, Sir Arthur Conan Doyle, Lord Alfred Tennyson und George Bernhard Shaw.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts erklärte die American Medical Association (AMA) unverhohlen, der Wettbewerb ruiniere die Einkommensmöglichkeiten der Schulmediziner. Mithilfe finanzieller Unterstützung John D. Rockefellers und der Carnegie-Stiftung war es der AMA möglich, die Homöopathie und andere naturheilkundliche und alternative Heilmethoden immer mehr an den Rand zu drängen und schließlich ganz auszuschalten. Von den 22 homöopathischen Universitäten um 1900 existierten 23 Jahre später nur noch ganze zwei. 1950 gab dann die letzte Schule, in der Homöopathie gelehrt wurde, auf.

Es ist eine bittere Ironie, dass John D. Rockefeller selbst ein überzeugter Anhänger der Homöopathie war. Er bezeichnet sie als »fortschrittlichen und aggressiven Schritt in der Medizin«. Rockefeller wurde 99 Jahre alt und verwendete in seinem letzten Lebensabschnitt ausschließlich homöopathische Heilmethoden. (NaturalNews)

Quellen zu diesem Artikel unter:
http://www.theaustralian.com.au/news/health-science/nobel-laureate-gives-homeopathy-a-boost/story-e6frg8y6-1225887772305
http://www.wddty.com/nobel-scientist-discovers-scientific-basis-of-homeopathy.htm
http://www.guardian.co.uk/society/2010/feb/22/stop-funding-homeopathy-mps-urge
http://www.scnm.edu/homeopathy.html
http://www.tbyil.com/Managed_Illness.htm

Bücher zum Thema aus dem Kopp Verlag:
http://www.kopp-verlag.de/Das-grosse-Handbuch-der-Homoeopathie.htm?websale7=kopp-verlag&pi=112426&ci=000078  
http://www.kopp-verlag.de/Knaurs-kleiner-Homoeopathiefuehrer.htm?websale7=kopp-verlag&pi=112254&ci=000078   
http://www.kopp-verlag.de/Homoeopathie.htm?websale7=kopp-verlag&pi=109362&ci=000078

Über den Autor:
Tony Isaacs verfasst Artikel über naturheilkundliche Themen und ist Anwalt und Forscher. Er betreibt die Internetseite The Best Years in Life, die sich an die Generation der Babyboomer und andere richtet, die gegen verschreibungspflichtige Medikamente und die Schulmedizin eingestellt sind. Isaacs wohnt derzeit in Ost-Texas.


Colon Hydro Therapie

natur_08_1Die Colon-Hydro-Therapie stellt eine Weiterentwicklung der sogenannten sub- aqualen Darmbäder dar, die um 1912 von Anton Brosch entwickelt wurden. Anton Brosch war Prosektor am Wiener Garnisons- spital und forschte über die möglichen Zusammenhänge von Darmrückständen und verschiedenen Todesursachen. Er fand Zu- sammenhänge zwischen Fehlernährung und Obstipation sowie Fehlernährung und ande- ren Erkrankungen. Bis 1950 wurden über 500.000 Spülungen durchgeführt und die meisten deutschen Universitäten verfügten über ein sogenanntes Sudabad. Die Lizenz zum Bau dieses Gerätes wurde nach Amerika verkauft und Ray Dotolo entwickelte dort in den frühen 1980er Jahren ein Einmalspekulum sowie ein modernes Wandgerät, das heutigen Hygieneanforderungen entspricht.

Einläufe gehörten jedoch schon im Mittelalter zu den wichtigsten Heilmaßnahmen bei verschiedenen Erkrankungen und Unwohlsein, als Teil der ausleitenden Verfahren. Der Körper sollte nach den damaligen Vorstellungen so von Unreinheiten und „schlechten Säften“ befreit werden; heute wird oft der Begriff „Schlacken“ postuliert. Das moderne Verfahren der Colon-Hydro-Therapie wurde im Auftrag der NASA für die Astronauten im Weltraum entwickelt.

Die Methode

Bei der Behandlung werden etwa zehn Liter Wasser ohne Druck in den Darm geleitet, wobei die Temperatur abwechselnd 21 und 41 Grad Celsius beträgt. Dieser Temperaturwechsel soll sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken. Währenddessen wird die Bauchdecke leicht massiert, was ebenfalls die Peristaltik fördern soll. Mit Hilfe der Darmspülung soll der Darm vollständig entleert und vor allem von älteren Kotresten gereinigt werden. Außerdem sollen schädliche Bakterien und Hefepilze ausgespült werden. Nach der Reinigung wird dem Wasser reiner Sauerstoff zugesetzt. Einige Therapeuten setzen dem Spülwasser auch Substanzen wie Kaffee, Milch oder Essig zu, was die Wirkung verstärken soll. Eine Behand- lung dauert rund eine Stunde. Die Therapie umfasst eine Serie von Darmspülungen mit bis zu 15 Terminen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Befürworter der Colon-Hydro-Therapie gehen davon aus, dass die Methode zur „Entgiftung“ und „Entschlackung“ dient und den Stoffwechsel ankurbelt. Außerdem soll die Verdauung bei Verstopfung langfristig verbessert werden. Eine träge Verdauung führt nach dieser Theorie zu einer schleichenden Vergiftung des Organismus durch Fäulnisstoffe. Auch Bakterien und Pilze im Darm könnten zahlreiche Krankheiten verursachen.

Wissenschaftlicher Homöopathienachweis

Luc Montagnier  Quelle: Holger Motzkau, cc-by-sa

Luc Montagnier
Quelle: Holger Motzkau, cc-by-sa

Ein Nobelpreisträger, ist der Meinung, die Homöopathie stehe auf einer sicheren wissenschaftlichen Grundlage.

Der französische Virologe Luc Montagnier schockierte seine Kollegen bei einer renommierten internationalen Konferenz, indem er eine neue Methode zum Nachweis von Virusinfektionen vorlegte, die Parallelen zu den Grundprinzipien der Homöopathie zeigt. Während er seine Nobelpreisträger-Kollegen – die Homöopathie für Quacksalberei halten – kopfschüttelnd zurück ließ, wurde Montagniers Stellungnahme von den Homöopathen, die verständlicherweise nach mehr Glaubwürdigkeit und Anerkennung streben, freudig begrüßt. Montagnier äußerte in dieser Konferenz, Lösungen, die die DNA pathogener Bakterien und Viren einschließlich HIV enthielten, „seien in der Lage, niederfrequente Radiowellen auszusenden“, die die umgebenden Wassermoleküle veranlassten, sich in „Nanostrukturen“ zu ordnen. Diese Wassermoleküle könnten auch ihrerseits wiederum Radiowellen aussenden. Er zeigte, dass Wasser diese Eigenschaften auch dann beibehielt, wenn die Original-Lösung massiv verdünnt wurde, bis zu dem Punkt, wo die ursprüngliche DNA tatsächlich verschwunden war. Auf diese Weise könne Wasser die „Erinnerung“ an Stoffe, mit denen es in Kontakt gewesen sei, speichern – und die Ärzte könnten diese Emissionen verwenden, um Krankheiten zu erkennen. Für einen Wissenschaftler ist es eine Provokation, hier eine Parallele zu den Grundsätzen der Homöopathie zu ziehen. Die Homöopathie arbeitet nach dem Prinzip, dass ein giftiger Stoff in geringen Mengen aufgenommen dieselben Symptome heilt, die er in großen Mengen aufgenommen verursachen würde. Die Wissenschaftler lehnen diese Auffassung komplett ab und behaupten, es gebe keine Beweise dafür, dass Wasser Informationen beibehalten oder übermitteln könne, und dass die Wirkung homöopathischer Behandlungen nie in klinischen Studien nachgewiesen worden sei. Die wachsende Besorgnis der Ärzte hängt damit zusammen, dass die Beliebtheit der Homöopathie immer mehr ansteigt. Sogar die Queen und David Beckham wenden homöopathische Mittel an. Montagnier erhielt den Nobelpreis im Jahr 2008 für seine Forschungen in den 1980er Jahren, durch die er die Verbindung zwischen HIV und AIDS nachweisen konnte. Dieser Durchbruch öffnete den Weg zu neuen Therapien, die das Leben von Millionen von Menschen verlängert haben. Kürzlich war er auf der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau in Deutschland, wo sich 60 Nobelpreisträger und 700 andere Wissenschaftler versammelt hatten, um die neuesten Entwicklungen in Medizin, Chemie und Physik zu diskutieren. Cristal Sumner von der Britischen Homöopathischen Gesellschaft sagt, Montagniers Arbeit gebe der Homöopathie „ein echtes wissenschaftliche Ethos“.
www.vkhd.de

NATUR UND MEDIZIN und die Carstens-Stiftung reagierten mit einer Stellungnahme „Aber! Aber!“

Professuren am Tropf der IndustrieDie Debatte in der Presse um Komplementärmedizin kommt nicht zur Ruhe und hält auch im Spätsommer 2010 an.

NATUR UND MEDIZIN und die Carstens-Stiftung reagierten mit einer Stellungnahme „Aber! Aber!“ auf einen Artikel, der Anfang September 2010 in der Wochenzeitung ZEIT „Wehe! Wehe!“ und sich missbilligend über die Lehre zur Naturheilkunde an deutschen Universitäten äußert. erschienen ist.

Hier geht es zum gesamten Artikel:
Professuren am Tropf der Industrie

Die Therapie mit autologen Abwehrzellen

„Der Arzt Arno Thaller“
im Frankfurter Consilium 

Im Frankfurter Consilium das Wissenschafts-Trio v.l. Doc Marcus Stanton, Prof. Dr. med. habil. Detlev G.S. Thilo-­Körner und der Krebsarzt Arno Thaller

Im Frankfurter Consilium das Wissenschafts-Trio v.l. Doc Marcus Stanton, Prof. Dr. med. habil. Detlev G.S. Thilo-­Körner und der Krebsarzt Arno Thaller

Wir unterscheiden eine spezifische (erworbene) und eine unspezifische (ange-borene) Immunabwehr. Sie haben verschie- dene Aufgaben zu erfüllen und sind gleich wichtig. “Spezifisch” heißt, dass jede Zelle dieses Systems auf ein einziges Ziel hin ausgerichtet ist, z.B. eine Brustkrebszelle zu vernichten. Schon mit einer Leukämiezelle wüsste eine solche Abwehrzelle vermutlich wenig anzufangen, da sie ein gänzlich anderes Aussehen hat, und für Bakterien und Viren wäre sie überhaupt nicht zu- ständig. Sie ist hochspezialisiert und hat alle Vor- und Nachteile eines “Fachmannes”. Zu dieser Truppe zählen die T- und  B-Lymphozyten. Die BLymphozyten verwandeln sich in Plasmazellen und bilden Antikörper, die die Krebszellen für das Komplementsystem und für die zytotoxischen T-Lymphozyten markieren. Diese können die Krebszellen entweder durch Auslösung des programmierten Zelltodes (Apoptose) oder durch einen röhrenförmigen Eiweißkörper (Perforin), also  gleichsam durch “Pfeilschuss”, töten. Zwischen Antikörper-vermittelter (humoraler) und Zell-vermittelter Abwehr herrscht seltsamerweise ein gewisser Antagonismus. Während die zytotoxischen TLymphozyten (TH1-Antwort) die Aggressivität des Immunsystems erhöhen, führt die humorale (TH2-Antwort) nicht selten zu einer Tumor-Toleranz. Durch geeignete Arzneimittel,. z.B. Cox-2-Hemmer, die auch in der Rheumatologie verwendet werden, versuchen wir, das Immunsystem in die rechte Richtung zu steuern. Zur unspezifischen Immunabwehr zählen die Granulozyten, die Makrophagen und die Natürlichen Killerzellen. Sie sind grundsätzlich “Alleskönner”, wenngleich sie bestimmte Schwerpunkte haben. Die Natürlichen Killerzellen sind hauptsächlich zur Beseitigung von Krebszellen und von Virus-infizierten Zellen da. Der weitaus überwiegende Teil der immunologischen Arbeit, wird vom unspezifischen Abwehrsystem verrichtet. Auch im Bereich der unspezifischen Immunabwehr gibt es Zellen, die dem Tumor zugute kommen. Von den Makrophagen sagt man, dass sie den Tumor putzen und dadurch zu seinem Wohlbefinden beitragen. Darum versuchen wir, die Makrophagen durch geeignete Arzneimittel wie H2-Blocker (Cimetidin), ein ansonsten gebräuchliches Magenschutzmittel, zu hemmen. Die meisten immuntherapeutischen Maßnahmen wie die Phytotherapie (z.B. Mistel, Sonnenhut, Taiga-Wurzel), Organtherapie (z.B. Thymuspräparate) und die orthomolekulare Therapie (z.B. Selen, Vitamin A, C und E) stimulieren v.a. das unspezifische Abwehrsystem. Auch Fieber und die Natürlichen Killerzellen gehören zu den unspezifischen Immunstimulanzien. Die Viren tun beides: Sie stimulieren bereits nach wenigen Stunden das unspezifische Abwehrsystem. Dies zeigt sich durch eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur. Wenn dann die Tumorzellen durch den Virus-Infekt zerfallen, dann führt dies auch zu einer spezifischen Immunantwort, die durch die Anwesenheit der Viren verstärkt wird.

Ralf Kollinger & Frankfurter Consilium

Ralf Kollinger & Frankfurter Consilium

Dendritischen Zellen
Die spezifische Immunabwehr wird am wirksamsten durch die Dendritischen Zellen angeregt. Das sind jene Zellen, die die Immunantwort in Gang setzen. Sie bilden die Brücke zwischen angeborenem und erworbe- nem Immunsystem. Sie erkennen die Krebs- zelle, fressen und zerlegen sie, wandern in die Lymphknoten (oder nach neueren Erkennt-nissen eher in das Knochenmark, Prof. Schirrmacher) und “präsentieren” passende Bruch-stücke denjenigen Lymphozyten, die die Natur in weiser Voraussicht schon bereitgestellt hat. Sie warten nur auf dieses Signal, um sich in aktivierte zytotoxische T-Lymphozyten zu verwandeln, das sind Abwehrzellen, die im Thymus reifen und die Tumorzellen im Zweikampf töten. Die Dendritischen Zellen haben eine außerordentliche Wirksamkeit bei Nierenkrebs bewiesen.[18] Bei anderen Krebsarten waren die Erfolge nicht so überzeugend. Nierenkrebs gehört zu den leicht erkennbaren Krebsen. Er ist sehr “immunogen”. Wenn die wunderbare Wirkung auch bei anderen Krebsarten eintreten soll, müssen sie erst erkennbar gemacht werden. Das gelingt am einfachsten durch unsere Viren. Sie gehören so zu den effektivsten Ko-Stimulanzien der Dendritischen Zellen. Dies ist einer der Gründe, warum sich die einzelnen Teile unseres Therapiekonzeptes nicht nur addieren, sondern sogar potenzieren! Die alleinige Therapie mit Dendritischen Zellen bringt im besten Fall bei 30-50% der Patienten einen klaren klinischen Nutzen. Damit ist zwar eine Schallmauer der Immuntherapie durchbrochen worden und aller Grund zur Freude. Im klinischen Alltag aber zeigt sich immer noch häufiger ein Misserfolg als ein Erfolg, wenn man nur auf die Dendritischen Zellen setzt. Darum gehen wir den Krebs mit mehreren Strategien gleichzeitig an. Kombination von Dendritischen Zellen mit Natürlichen Killerzellen Ein ganz neuartiger Versuch, die Therapie mit immunkompetenten Zellen zu verbessern, ist die Kombination von Dendritischen Zellen mit Natürlichen Killerzellen. Der Nachteil der Dendritischen Zellen und ihrer Effektorzellen, der T-Lymphozyten, ist, dass sie nur angreifen können, wenn die Krebszelle auf ihrer Oberfläche Transplantationsantigene bildet (MHC-Epitope). Hat die Krebszelle diesen “Personalausweis”, der meine Nierenzelle von jeder anderen menschlichen Nierenzelle unterscheidet, nicht, dann werden die T-Lymphozyten nicht tätig. Das schränkt ihre Tauglichkeit zur Tumorabwehr ein, denn die Krebszelle zeichnet sich nicht selten durch völligen “Gesichtsverlust” aus. Sie hat diese Antigene, ihren “Ausweis”, verloren und ist zum “Niemand” geworden, sei es, dass sie diese Merkmale an ihrer Oberfläche gar nicht mehr bildet, weil sie im Zuge der Entdifferenzierung so “primitiv” geworden ist, oder dass sie, in Bedrängnis geraten, die Identitätsmerkmale – ähnlich wie die Tumormarker – abschilfert (shedding). Solche gesichtslosen Zellen sind also plötzlich unsichtbar für das spezifische, erworbene Immunsystem geworden. Gott sei Dank sind sie aber immer noch durch das angeborene Immunsystem erkennbar. Dazu zählen die Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen). Sie sind eine ganz wichtige Stütze der Tumorabwehr. Mit ihnen begann die eigentliche Ära der “Immuntherapie mit definierten immunkompetenten Zellen”. Rosenberg hat einige Krebse damit zur Rückbildung gebracht. Als Monotherapie ist diesem Ansatz der Erfolg in großem Maßstab jedoch versagt geblieben. In Kombination aber mit den Dendritischen Zellen erfahren diese guten alten Killerzellen in Zukunft vermutlich eine Renaissance. Krebse, die auf die Dendritischen Zellen alleine nicht oder nicht ausreichend angesprochen haben, sind durch die Killerzellen völlig verschwunden. In der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Primärärzten ist eine neue Ära angebrochen. Die Universitäten haben das Wissen und die technische Perfektion. Die Primärärzte aber haben den Blick für das, was jetzt für den Patienten absolut notwendig ist. Sie bilden eine Schicksalsgemeinschaft, sehr zum Wohle der Patienten! Sie kennen den Patienten, sind Tag und Nacht für ihn da. Das schult die Gabe der Beobachtung und den Blick für das Wesentliche. Denn schließlich geht es weniger um “Wissen” als um “Heilung”: Beide Bereiche stehen nicht selten sogar auf Kriegsfuß![19] Darum braucht ein Patient bei seinem Gang durch die Wissensfabrik seinen Hausarzt als tapferen Wegbegleiter! Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in meiner Praxis die höchste Kunst der Immuntherapie in Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Universitäten anbieten kann.

Die Immuntherapie wird in Zyklen durchgeführt.
Der 1. Zyklus dauert 3 Wochen, die darauf folgenden je 2 Wochen. Zwischen den Zyklen ist einePause von ca. 3 Wochen, wo nur noch Viren verabreicht werden. Eine Grundim-munisierung umfasst 4 Zyklen, d.h. sie erstreckt sich etwa über ein halbes Jahr.

Quellennachweis und Literaturverweise

Zur Einführung in diese immunologischen Grundbegriffe, siehe:
Thaller, A., Tumortherapie mit Fieber, Viren und Visualisierung, ein Konzept, das alte Erfahrung, moderne Wissenschaft und die Kraft des Glaubens in sich vereint, in:
Leben mit Krebs, Perspektiven in das 21. Jahrhundert, hrsg. von Heiss, G., Mainz 2001, .
Diese Arbeit basiert auf :
Thaller, A., Tumortherapie mit Fieber und onkotropen Viren unter Leitung der Polymerase-Kettenreaktion zur Erstellung eines “Virogramms” und zur Erfolgskontrolle, Kongressband: Stacher, A., (Hrsg.) “Ganzheitliche Krebstherapie. 5. Wiener Dialog über Ganzheitsmedizin”, 25.-27.3.1999, Wien 2000, S. 256-270 Kugler, A., Stuhler, G. Walden, P., Zöller, G., Zobywalski, A., Brossart, P., Trefzer, U., Ullrich, S., Müller, C., Becker, V., Gross, A., Hemmerlein, B., Kanz, L., Müller, G., Ringert, R.-H., Regression of human metastatic renal cell carcinoma after vaccination with tumor cell-dendritic cell-hybrids, in: Nature Medicine, Vol. 6, No. 3,March 2000.

Bei allen methodischen Mängeln, die dieser Arbeit anhaften, so ist doch kein Zweifel an der Wirk- samkeit der verwendeten Vaccine. Prof. Peters von der Universität Göttingen hat hier wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet.

Thaller, A., Das “Gute” und das “Wahre” …, a.a.O

Begründung der therapeutischen Potenzierungseffekte mittels der bioaktiven Wirkform des Vitamin D-Steoridhormons plus Calzium Dr. med. Heinrich Kremer 2009 – Barcelona

Ralf Kollinger und Dr. med. Heinrich Kremer

Ralf Kollinger und Dr. med. Heinrich Kremer

Bei den neueren publizierten internationalen Studien zu den erst in den letzten Jahren erkannten Breitband-Wirkungen durch Vitamin D3 / Calcium 2+-Substitution handelt es sich ganz überwie- gend um ecologic and observational studies sowie prospektive Kohortenstudien mit z.T. sehr großen Populationen zur Prävention eines breiten Spektrums inflammatorischer Erkrankungen sowie von ca. 20 der häufigsten Tumorleiden in USA, Europa und Austra- lien. Außerdem sind einige Studien zur Prävention und Behandlung der Osteoporose durchgeführt worden. Der Tenor ist überein-stimmend: Die aktuelle Empfehlung zur Dosierung (RDA) für Vita- min D3 von 200-600 I.U./Tag liegt zu niedrig. Es besteht jedoch das gleiche Problem wie beispielsweise bei den nicht patentfähigen Naturstoffen der Polyphenole: Es fehlen die Ergebnisse von klinischen Studien z.B. bezüglich der Krebstherapie, im Vergleich zu den sehr überzeugenden Präventionsstudien gibt es nur wenige Pilotstudien zum colorectalen, Brust- und Prostatakrebs. Daraus ergab sich ein schwieriges Problem: Wie lässt sich der therapeutische Einsatz von Vit D3 in der Krebstherapie und bei den zahlreichen inflammatorischen Syndromen in den Praxisstudien begründen, ohne Schaden für die Patienten befürchten zu müssen? Die biologisch aktive Form von Vit. D3 ist ein Steroidhormon. Nun wissen wir bei Brust- und Prostatakrebs, dass die Steroidhormone Östrogene und Androgene, bei diesen Krebsformen die Krebsprogression aktivieren können. Deswegen die therapeutische Hormonblockade bei diesen hormonsensitiven Tumoren in der konventionellen Krebstherapie. Außerdem aktiviert Vit. D die Typ 2-Zytokine TGF-Beta 1 und Interleukin-4, also dieselben Zytokine wie in den Krebszellen. TGF-Beta aktiviert in einem komplizierten Zusammenspiel die Poliamine, die ihrerseits bekanntlich die un- kontrollierte Zellteilung der Krebszellen antreiben. Anderseits hat sich in einigen Studien mit Krebszelllinien und in Tierexperimenten gezeigt, dass Vit. D Krebszellen zur Differenzierung und Ausreifung zu spezialisierten gewebstypischen Zellen zwingen kann. Wie waren diese widersprüchlichen Befunde auf einen therapeutisch sinnvollen Nenner zu bringen? Aus diesem Grund habe ich im Interesse der Kollegenschaft und der therapeutischen Option für die Patienten die Evolutionsbiologie des Vit. D3 analysiert. Das Vit. D3 hat sich als eines der ältesten Hormone bereits vor mehr als 700 Millionen Jahren bei den Mehrzellern gebildet, also zum Zeitpunkt des Auftauchens der ersten Organismen mit echter Gewebsbildung, die definitionsgemäß als Tiere bezeichnet werden. Da diese aber anfangs weder einen Kalkpanzer noch gar ein inneres Skelettgerüst besaßen, kann die evolutionsbiologisch früheste Funktion des Vit. D3 der ersten Mehrzeller nicht von der Kalzium-Phosphat-Regulation des Skelettsystems abgeleitet werden, sondern muss mit der neuartigen Gewebsbildung in Zusammenhang gebracht werden. Das ist in der Tat auch heute noch beim Menschen von entscheidender Bedeutung für Gesundheit und Krankheit, Leben und Tod. Diese Schlussfolgerung offenbarte mir den entscheidenden Denkfehler aller Forschungsgruppen, der zum bisher so zögerlichen Einsatz von Vit. D in der Therapie systemischer Erkrankungen geführt hat.

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Begründung der therapeutischen Potenzierungseffekte mittels der bioaktiven Wirkform des Vitamin Dr. med. Heinrich Kremer 2009 – Barcelona

Virotherapie, Therapie mit onkolytischen Viren

Arno Thaller Die Therapie mit autologen Abwehrzellen 2005 in Baden Baden

Arno Thaller Die Virotherapie, Therapie mit onkolytischen Viren

von Arno Thaller

Wirksamkeitsnachweis:

Hier liegt sogar eine multizentrische Placebo-kontrollierte Studie bei weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen mit eindrucksvollem Ausgang zugunsten der Virus-Gruppe vor, so dass gerade diese Therapie-Facette besser evaluiert ist als die meisten Zytostatika. In einer laufenden Beobachtungsstudie werden z.Zt. 14 Patienten mit Glioblastoma multiforme ausschließlich mit Newcastle-Viren behandelt. Ein Überleben von mehr als einem Jahr – trotz Opera- tion, Bestrahlung und Chemotherapie – ist bei diesem Hirntumor so ungewöhnlich, dass Zweifel an der Richtigkeit der Diagnose entstehen. Darum sind alle 14 Patienten histologisch nachprüfbar dokumentiert. 7 sind noch am Leben und von ihrer Krankheit kaum beein- trächtigt. 4 davon haben ihre Erstdiagnose nun schon 5 – 9 Jahre hinter sich! Der Gedanke liegt nahe, dass fast 1/3 der Patienten mit dieser infausten Prognose vielleicht gar geheilt ist! Es gibt keine Therapieoption, die auch nur annähernd ähnliche Erfolge vorweisen kann!

Beobachtungen:

Ralf Kollinger & Frankfurter Consilium

Ralf Kollinger & Frankfurter Consilium

Virusinfekte schützen vor Krebs. Obschon gehäufte Infekte auf ein schlechtes Immun- system schließen lassen, ist der Gewinn eines Virusinfekts offenbar größer als der Nachteil eines schwachen Immunsystems. Die Erklärung ist einfach: Viren greifen nicht nur gesunde, sondern bevorzugt sogar krebskranke Zellen an. In diesen Zellen ist der Zyklus bereits angestoßen, mit dessen Hilfe sich die Viren vermehren. Ein wichtiger evolutionärer Sinn von Virusinfekten ist die Befreiung von Krebszellen. Hätten wir keine grippalen Infekte, dann würden wir spätestens mit 30 Jahren alle an Krebs erkranken. Wer keine grippalen Infekte vorweisen kann, kann hiermit einen Risikofaktor für Krebserkrankungen vorweisen! Die beste Vorbeugung wäre demnach, demjenigen alljährlich einen Fieberschub mit Viren zu bescheren, dem die Natur dieses Geschenk seit Jahren versagt hat! Ich bin überzeugt, dass sich so die Zahl von etwa 350000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland halbieren ließe! Es gibt gut dokumen- tierte “Spontanheilungen” im Gefolge von Virusinfekten. Für die Forscherfamilie Csatary stand ein solches Ereignis am Anfang ihres Lebenswerkes. Sie war Zeuge, wie ein weit fortgeschrittener Magenkrebs mit diffuser Bauchfell Metastasierung bei einem Hühner-farmbesitzer verschwand, als die atypische Geflügelpest seine Hühner hinwegraffte. Die Idee war geboren: Wenn Krebs durch Viren verursacht ist, dann liegt es nahe, dass er auch durch Viren geheilt wird: Ein geradezu homöopathischer Gedanke! Vielleicht ist ein Großteil unerklärlicher Rückbildungen durch verborgene Virusinfekte bedingt!

Im Frankfurter Consilium das Wissenschafts-Trio v.l. Doc Marcus Stanton, Prof. Dr. med. habil. Detlev G.S. Thilo-­Körner und der Krebsarzt Arno Thaller

Im Frankfurter Consilium das Wissenschafts-Trio v.l. Doc Marcus Stanton, Prof. Dr. med. habil. Detlev G.S. Thilo-­Körner und der Krebsarzt Arno Thaller

Während die typische Geflügelpest durch ein Influenza-Virus verursacht wird, das durchaus auch den Menschen befallen kann, ist der Erreger der atypischen Geflügelpest das Newcastle-Virus, das in der Humanmedizin unbekannt ist. So nährt dieses Virus die Hoffnung auf ein ideales Zytostatikum: Alle Krebszellen werden be- fallen, gesunde menschliche Zellen werden dagegen geschont! Die Krebszellen zerfallen oder sie werden zumindest durch das Virus markiert und dadurch dem Angriff des Abwehrsystems ausge- liefert. So steigert es die Immunogenität des Tumors und erhöht die Erfolgsaussichten einer Immuntherapie auch bei Krebsen, die normalerweise auf eine Immuntherapie wenig oder überhaupt nicht ansprechen, wie das Mamma- und das Kolonkarzinom. Darüber hinaus wirken die Viren auch direkt auf die Abwehrzellen und reizen sie zur Ausschüttung von Botenstoffen, die das gesamte Abwehrsystem aktivieren. Es ist nur eine Frage der Dosis, dann steigt bereits nach wenigen Stunden die Körpertemperatur an, lange bevor die Tumorzellen zerfallen. So stimulieren sie das spezifische und das unspezifische Immunsystem und führen außerdem zu einer Verringerung der Tumorlast und damit zu einer Entlastung des Abwehrsystems! Diese vielfältigen Wirkungen räumen Viren einen einzigartigen Rang unter allen Immunstimulanzien ein und nähren die Überzeugung, dass keine Krebstherapie der Zukunft auf die Hilfe von Viren verzichten kann! Verbesserungen der Wirksamkeit der Viren Aus der Sicht des Patienten aber zählen keine Ideen, und die erzielten Erfolge sehen viel nüchterner aus. Im Umkehrschluss heißt die verheißungsvolle Hirntumorstudie ja, dass die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit trotz wirksamer Viren zu versterben, doch größer ist, als zu genesen. Zum eigentlichen Durchbruch fehlten der Therapie mit onkolytischen Viren zwei kleine Details: Die Wirksamkeit der Viren musste verbessert werden. Dazu musste: ein Testverfahren entwickelt werden, ein “Virogramm”, (analog dem “Antibiogramm” bei Bakterien zur Resistenzbestimmung gegenüber verschiedenen Antibiotika), um aus einer Vielzahl von onkotropen Viren, d.h. von Viren, die imstande sind, eine Tumorzelle zu infizieren, das effektivste Krebs-Killer-Virus herauszufinden. Dazu dienen zwei Parameter: die Lyse-Zeit, d.h. die Zeit bis zur Vernichtung der Zellkultur, und die Fähigkeit zur Synzytienbildung, d.h. die Fähigkeit des Virus, sich schon vor Untergang der Tumorzelle in benachbarte Zellen auszubreiten. Zellwände werden durchbrochen. Dadurch entstehen “Riesenzellen” mit mehreren Zellkernen, “Synzytien”, bevor diese Giganten untergehen. Das Virus soll sich möglichst schnell in Nachbarzellen ausbreiten, noch bevor sich Immunsystem und Tumor durch Interferon- und Antikörperbildung gegen das Virus zur Wehr setzen können. Zur weiteren Optimierung der Wirksamkeit wird dieses von Natur aus beste Virus in
Zellkulturen an den Tumor adaptiert, noch bevor es zum Einsatz kommt. Durch fortgesetzte Passagen in autologen oder homologen Kulturen lässt sich die Lyse-Zeit deutlich verkürzen. Das Ergebnis ist dann ein “Tumor-adaptierter onkolytischer Virus-Stamm”, ein “TAO-Virus”, gewonnen durch beharrliches Training der “Naturtalente” auf Tumorkulturen! Die Viren müssen regional zugeführt werden. Unter onkologischen Virologen besteht Einigkeit: Die Viren wirken am besten, wenn sie nahe an den Tumor herangebracht werden.[16] Nach langjähriger Erfahrung kann ich sagen, dass die intratumorale Injektion immer zu einer Verkleinerung des Tumors oder zumindest zu seiner deutlichen Aufweichung durch die begleitende Immunreaktion geführt hat. Auf benachbarte Herde aber hatte diese erfreuliche Entwicklung keinen sichtbaren Einfluss. Den eigentlichen Durchbruch erbrachte erst die regionale Applikation, d.h. wir spritzen die TAO-Viren in das zuführende Blutgefäß. Bei Lungentumoren genügt ein herkömmlicher Port-à-cath in den rechten Vorhof, wie er in der systemischen Chemotherapie heute gang und gäbe ist. Bei allen anderen Tumoren aber müssen die Viren in die zuführende Arterie injiziert werden, z.B. in die Leber-Arterie bei Lebermetastasen oder in den Aortenbogen bei ausgedehnter Metastasierung. Ent- sprechende Portsysteme werden heute von geübten “interventionellen Radiologen” in Lokalbetäubung auch für die regionale Chemotherapie seit längerer Zeit installiert. Mein bescheidener Beitrag bestand darin, die Viren genau so zu verabreichen, wie die moderne Onkologie Chemotherapeutika in zunehmendem Maße verabreicht, nämlich regional. Diese winzige Änderung aber war offenbar der Akzent, der im Kontext gefehlt hat. Während die klassische Onkologie noch einige Mühe hat, die Überlegenheit der regionalen über die systemische (intravenöse) Chemotherapie zu dokumentieren, ist die Überlegenheit der regionalen über die systemische Virotherapie so offenkundig, dass eine vergleichende Studie ethisch nicht zu rechtfertigen wäre. Bei der früher üblichen Injektion in eine periphere Vene hatten der lange Anflutungsweg und das Kapillarnetz der Lunge die Zahl der Viren, die schließlich den Tumor erreichten, auf ein Promille oder noch weniger reduziert. Ähnlich war es bei der Inhalation. Hier war die Schleimhaut das entscheidende Hindernis. Die Newcastle-Viren infizieren zwar keine gesunden menschlichen Zellen, aber sie werden von allen möglichen Zellen absorbiert, d.h. gebunden und damit aus dem Ver- kehr gezogen. Zu neudeutsch heißt dies, die Viren haben ein geringes “Tumortargeting”.
Darum ist es so wichtig, mit der “Virus-Kanone” bis vor die Tore des Tumors zu fahren! Seit- dem wir die Viren auf diese Weise anwenden, hat sich die Lage dramatisch geändert: Die Ausnahme ist zur Regel geworden! Nun erst können die Viren ihre Möglichkeiten entfalten! Von finalen Fällen abgesehen, sehen wir nun so gut wie immer ein klinisches Ansprechen durch die typische Entwicklung der Verlaufsparameter im Rahmen einer Immuntherapie: Tumorzellen werden durch “Entzündung” beseitigt, weil der elegantere “Apoptoseweg” meistens defekt ist. Die Entzündung führt zunächst zur Aufweichung und Anschwellung des Tumors. Erst im späteren Verlauf nimmt sein Volumen ab. Ähnlich verhalten sich die Tumormarker. Sie steigen durch den Tumorzerfall zunächst steil an und fallen dann im Laufe von wenigen Wochen, selten im Laufe von Monaten, ab. Ähnlich ist es auch mit dem Befinden. Die zerfallenden Tumormassen können das Lebensgefühl gewaltig belasten! Die Patienten sind müde, erschlagen, es rumort im Tumor und im gesamten Körper, es ist Revolution! Erst nach dieser “Reaktionsphase kommt die Besserung! Dies sind die Gesetze einer “Reiztherapie”. Bei diesen “Wehen der Genesung” ist es ähnlich wie bei der Geburt: Allein das Wissen um den Sinn dieser Beschwerden vermindert sie auf ein gut erträgliches Maß! Spricht ein Patient nicht oder nicht ausreichend oder nicht mehr auf die regionale Virus-Verabreichung an, dann ist aller Anlass, an der Funktionstüchtigkeit des Portsystems zu zweifeln. Eine erneute Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel ist angezeigt, um die “Zufahrt” der Viren sicherzustellen!

Quellen:
Csatary, L.K., Eckhardt, S., Bukosza, I., Czegledi, F., Fenyvesi, C., Gergely, P., Bodey, B., and Csatary, C.M.: Attenuated Veterinary Virus Vaccine for the Treatment of Cancer, in: Cancer Detection and Prevention, 17(6):619-627, 1993

Eine umfassende Darstellung der Krebstherapie mit Viren findet sich in: Driever, P. H., Rabkin, S. D., Replication-Competent Viruses for Cancer Therapy, Basel, 2001, Monographs in Virology Vol. 22, Ed. Doerr, H.

Csatary, L.K., Gosztonyi, G., Szeberenyi, J., Fabian, Z., Liszka, V., Bodey, B., Csatary, C.M., MTH-68/H oncolytic viral treatment in human high-grade gliomas, in: Journal of Neuro-Oncology, 67, 83-93, 2004.

Beobachtungsstudien und vergleichende Studien haben gleichen Erkenntniswert. Die Forderung nach vergleichenden Studien als Voraussetzung für eine Kostenerstattung hat keine wissen-schaftliche Grundlage. Sie ist nur ein Vorwand der Versicherungen, um sich der Zahlungs-verpflichtung zu entziehen:

Benson, K., A Comparison of Observational Studies an Randomized, Controlled Trials, in: New Engl. J. Med., 342 (2000) 1878 – 1886

Concato, J. et al., Randomized, Controlled Trials, Observational Studies and the Hierarchy of Research Designs, in: New Engl. J. Med., 342 (2000) 1887 – 1892

Persönliche Mitteilung von Frau Dr. C.M. Csatary

Prof. Schirrmacher vom DKFZ Heidelberg hat “Hunderte von menschlichen Tumorzell-kulturen” untersucht und keinen einzigen resistenten Klon entdecken können. Dies ist ein weiterer großer Vorzug gegenüber den Zytostatika! Gegenüber anderen Viren zeichnet sich das Newcastle-Virus durch die Stabilität seines genetischen Codes aus und durch die Tatsache, dass es nicht in das menschliche Genom eingebaut wird. Befürchtungen, dass dieses heilsame Virus eines Tages durch Mutation sein Gesicht wechseln und Tumoren hervorrufen könne, erscheinen vor diesem Hintergrund völlig wirklichkeitsfremd!

Schirrmacher, V., Griesbach, A., Ahlert, T., Antitumor effects of Newcastle Disease Virus in vivo: Local versus systemic effects, International Journal of Oncology 18, 2001, 945-952

Frischzellentherapie geben Hoffung für Multiple Sklerose Patienten

… jetzt kann Frau Mehden-Schmitt sogar wieder mit ruhiger Hand ihrem Hobby nachgehen. Vor Jahren aufgrund der massiven MS noch undenkbar.

Frischzellentherapie hergestellt nach Prof. Niehans geben Hoffung für Multiple Sklerose Patienten

Frischzellentherapie hergestellt nach Prof. Niehans geben Hoffung für Multiple Sklerose Patienten

Dr. med. Burkhard Aschhoff, damals Chefarzt in der Villa Medica, heute im eigenen Haus

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Dr. med. Burkhard Aschhoff Frischzellentherapie hergestellt nachProf. Niehans geben Hoffung für Multiple Sklerose Patienten